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Wenn der Körper leise ruft – und wir endlich zuhören 

Eine 44-jährige Frau suchte mich auf, weil sie seit Jahren unter anhaltenden Schmerzen im Nacken- und Schulterbereich litt. Besonders morgens fühlte sie sich oft steif, die Beschwerden zogen bis in den Kopf und wurden im Laufe des Tages stärker. Auf der linken Seite war die Spannung besonders ausgeprägt. Zusätzlich berichtete sie von wiederkehrenden Kopfschmerzen – vor allem nach dem Genuss bestimmter Speisen und Getränke. 

Über die Zeit hatte sie gelernt, mit den Schmerzen zu leben, doch ihr Körper zeigte immer wieder, dass etwas nicht stimmte. Medikamente und verschiedene Behandlungen brachten nur kurzfristige Erleichterung. Es musste also eine tiefere Ursache geben. 

Der Körper als vernetztes System 

Bei der Untersuchung fiel auf, dass nicht nur der Bewegungsapparat betroffen war. Neben den Verspannungen in Nacken und Schultern gab es deutliche Hinweise auf eine Überlastung innerer Organe, insbesondere des Verdauungssystems. Die Verbindung zwischen diesen Bereichen ist vielen nicht bewusst – doch Faszien, Nervenbahnen und Durchblutung spielen eine entscheidende Rolle. 

Ihr Brustkorb war rechts eingeschränkt, das Schlüsselbein kaum beweglich, und die Übergangszone zwischen Hals- und Brustwirbelsäule war unbeweglich und überlastet. Gleichzeitig zeigten sich Spannungen in der Magengegend und Hinweise auf eine verminderte Leberfunktion, die wiederum Einfluss auf Kopfschmerzen und Muskelverspannungen haben kann. 

Den Körper in Balance bringen 

Anstatt nur an den Symptomen zu arbeiten, setzte ich bei den zugrunde liegenden Mustern an. Ich löste Spannungen im Bereich des Verdauungssystems, mobilisierte den Brustkorb und regte die Durchblutung an. Zusätzlich empfahl ich ihr eine gezielte Unterstützung für die Leber, um die Unverträglichkeiten abzumildern. 

Nach einigen Wochen zeigte sich eine deutliche Veränderung: Ihre Kopfschmerzen waren verschwunden, die Verspannungen im Nacken und in den Schultern hatten sich erheblich reduziert. Zum ersten Mal seit Jahren hatte sie das Gefühl, dass ihr Körper sich wieder frei und leicht anfühlte. 

Wenn Schmerzen bleiben, lohnt es sich, anders hinzuschauen

Diese Erfahrung zeigt, dass Beschwerden oft vielschichtig sind. Was auf den ersten Blick wie ein lokales Problem erscheint, kann tiefere Wurzeln haben. Wenn du seit Jahren mit Verspannungen oder Schmerzen lebst, die scheinbar keine klare Ursache haben, kann eine ganzheitliche Betrachtung neue Wege eröffnen. 

Unser Körper sendet uns Signale – die Frage ist: Sind wir bereit, ihnen zuzuhören?